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Interessant, wie unterschiedlich verschiedene Medien das groß angekündigte Interview des amerikanischen Journalisten Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beschreiben. Doch zuerst hier das Original-Interview mit deutschen Untertiteln:
 
https://media.video.taxi/embed/C8B4nN5CzN35
Video auf YouTube gelöscht – hier ein alternativer Link
 
 
Nun zu den Reaktionen der Medien:

Der ARD-Artikel auf der Tagesschau-Webseite framt in klassischer Manier den Journalisten Tucker Carlson und diffamiert das Interview als Verstehen-Show – also als nicht glaubwürdig: Die Putin-Verstehen-Show
 
 
Club der klaren Worte: Machen Sie sich ein eigenes Bild
Auch auf dieser Seite findet sich ein Link zum Interview mit deutschen Untertiteln. Das Fazit des Verfassers Markus Langemann:

Ich kann mir momentan keinen amerikanischen Staatspräsidenten oder deutschen Regierungschef – oder gar ein Mitglied aus der deutschen Ministerebene vorstellen – der oder die den Mut und die intellektuelle Reife hätten, zwei Stunden ohne Skript einem russischen Journalisten vor der Weltöffentlichkeit Rede und Antwort zu stehen. Das ist unser Problem mit diesen Menschen in Regierungsverantwortung hier in Deutschland

Tichys Einblick: Wladimir Putin: „Russland wird bis zum Ende kämpfen“

Das Gespräch des US-amerikanischen Moderators Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten sorgt für großes Aufsehen, nicht nur in den USA. EU-Politiker fordern für Carlson ein Einreiseverbot in die EU: Er sei Sprachrohr Putins. Carlson sieht es als journalistische Pflicht, die Leute zu informieren.

Roger Letsch (unbesorgt.de): Tucker Carlson, Putin und das Medienbeben

Die Weigerung, jemanden [gemeint ist Putin] direkt anzugehen, wird als dessen Unterstützung angesehen. Das ist natürlich idiotisch und macht den Nachrichtenjournalismus immer langweiliger – denn aufgeblasene Moderatoren bestehen darauf, über ihre eigenen Befindlichkeiten zu sprechen und sich selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Carlson neigt dazu, dies nicht zu tun. Er ist äußerst kritisch gegenüber dem außenpolitischen Establishment Washingtons – und gegenüber Russland und dem Iran weitaus weniger kämpferisch als die meisten erfolgreichen Moderatoren des Tagesgeschehens, Parteisoldaten und dubios finanzierte Think-Tank-Experten, die seit Kriegsausbruch die Nachrichten dominieren. Aber das macht ihn nicht, wie viele verzweifelt behaupten, zu einem russischen Aktivposten. Das macht ihn zu einem richtigen Journalisten. Davon gibt es nicht viele.

Wie meistens berichtet die Berliner Zeitung relativ neutral und ausgewogen über Akteure und Inhalt des Interviews: Putin-Interview mit Tucker Carlson: „Die Deutschen sind inkompetent“

Angesprochen auf die geopolitische Lage in der Welt, sagte Putin, er sei vom Westen zutiefst enttäuscht. „Russland erwartete, dass es in die brüderliche Familie der zivilisierten Völker aufgenommen würde, doch nichts dergleichen geschah“, so Putin rückblickend auf die Wirren der 1990er Jahre. Sogar einen Nato-Beitritt Russlands Anfang des Jahrtausends hat Putin im Interview nicht ausgeschlossen. Der Annäherungsprozess wurde jedoch laut dem russischen Präsidenten durch die Nato-Osterweiterungswellen unterminiert. Nun laufe alles auf eine neue Zweiteilung der Welt hinaus, so Putin. Vor China habe der Westen sogar noch mehr Angst als vor Russland.

NachDenkSeiten: Putin im Carlson-Interview: „Die heutige deutsche Führung lässt sich eher von den Interessen des kollektiven Westens als von ihren nationalen Interessen leiten“

Bezüglich Deutschland sagt Putin etwa, dass er nicht verstehe, warum die Bundesregierung die Ukraine so stark unterstützte und auf Gas aus Russland verzichte. „Die heutige deutsche Führung lässt sich eher von den Interessen des kollektiven Westens als von ihren nationalen Interessen leiten“, so Putin. Anders könne er sich das Handeln der Bundesregierung nicht erklären.

Apollo News: Propagandasieg? Im Tucker-Interview entzaubert Putin sich doch selbst

Das Interview von Tucker Carlson mit Wladimir Putin ist weder ein Propagandasieg noch glänzte Carlson mit besonders kritischen Nachhaken. Man kann ihm vielmehr dabei zusehen, wie er sich vom Kreml-Chef entfremdet.

Ansage!: Tucker Carlsons Putin-Interview veröffentlicht: Westliche Kriegspropaganda-Medien schäumen vor Wut

Natürlich versuchte die westliche Militärallianz sogleich, die Propagandafront zu stärken, und reagierten angefasst auf das Putin-Interrview. John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, erklärte umgehend, dass nichts, was in dem Interview gesagt wurde, für bare Münze zu nehmen sei. „Erinnern Sie sich daran, Sie hören Wladimir Putin zu“, mahnte er – als sei dies alleine schon ein Verbrechen und der Befund, teuflischen Lügen aufzusitzen. Auf demselben Niveau wie diese ersten Reaktionen auf Carlsons Veröffentlichung hatten praktisch alle Aussagen des westlichen politisch-medialen Kartells seit Ankündigung des Interviews präventiv gelegen. Der belgische Europaabgeordnete Guy Verhofstadt hatte gar ein EU-Einreiseverbot für Carlson gefordert.

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